Graphische Sammlungen führen ein „Schattendasein“ – aus konservatorischen Gründen. In Metall- oder Holzschränken staubdicht und klimastabil gelagert zählt Druckgraphik zu sensiblem Kulturgut, das besonderen Schutz erfordert. Die Magdeburger Sammlung umfasst einen Bestand von annähernd 40.000 Zeichnungen und Drucken des 15.-20. Jahrhunderts. Sie ist nach Druckgraphik und Handzeichnung getrennt, chronologisch und alphabetisch geordnet.
Die Druckgraphik des späten 15.-18. Jahrhunderts beinhaltet Werke der bedeutendsten Künstler aus Deutschland, Italien, Frankreich und den Niederlanden, darunter Albrecht Dürer, Lucas van Leyden, Bartel Behaim, Andrea Mantegna, Giovanni Piranesi, Rembrandt van Rijn, Claude Lorrain und Daniel Chodowietzki. Hervorzuheben sind die Veduten der Stadt Magdeburg aus dem 16.-20. Jahrhundert, von denen die Ansicht von Jan van de Velde eine Besonderheit ist. Eine Auswahl der Stadtansichten finden Sie hier.
Neben Graphiken aus dem 19. Jahrhundert von beispielsweise Henri de Toulouse-Lautrec, Honoré Daumier, Max Klinger und Wilhelm Leibl ist besonders die Graphik des frühen 20. Jahrhunderts hervorzuheben, welche vorrangig durch deutsche Expressionisten vertreten ist. Drucke etwa von Max Beckmann, Otto Dix, Emil Nolde und Max Pechstein bilden ebenso wie die ihrer Kollegen Ernst Barlach, Lovis Corinth und Käthe Kollwitz einen Höhepunkt der Sammlung.
Von hervorragender Bedeutung sind die Zeichnungen des späten 18. und 19. Jahrhunderts, die u.a. Arbeiten von Carl Blechen, Friedrich Overbeck, Ludwig Richter, Moritz von Schwind und Friedrich Wasmann umfassen. Im Jahr 2016 erschien ein Bestandskatalog, der die Werke vorstellt und einordnet. In den letzten Jahren wurden zahlreiche deutsche Gebrauchsgraphiken des 19. Jahrhunderts aufgearbeitet, insbesondere die Napoleon-Karikaturen und mehrere Bilderbögen.
Weiterhin konzentrierten sich die Erwerbungen ab den 1970er Jahren auf Drucke und Zeichnungen von Mitgliedern wie Absolventen der Magdeburger Kunst- und Gewerbeschule sowie auf DDR-Künstler.
Ausgewählte Objekte finden Sie bei Museum-Digital.