Stadtgeschichte_Stadtmodel Header_Charlen Christoph

Der Magdeburger Reiter

Magdeburger Reitergruppe

/// Magdeburger Reitergruppe

Foto: Uli Steinmetz

Gebäude Innenansicht Kaiser-Otto-Saal

/// Gebäude Innenansicht Kaiser-Otto-Saal

Foto: Dirk Mahler

Gebäude Innenansicht Kaiser-Otto-Saal Detail

/// Gebäude Innenansicht Kaiser-Otto-Saal Detail

Foto: Dirk Mahler

Gebäude Innenansicht Magdeburger Reiter Detail

/// Gebäude Innenansicht Magdeburger Reiter Detail

Foto: Dirk Mahler


Der Magdeburger Reiter ist das berühmteste Denkmal unseres Hauses und zählt gemeinsam mit seinen beiden Begleitfiguren zu den bedeutendsten Skulpturen der europäischen Gotik im 13. Jahrhundert. Der Reiter zeigt wohl Kaiser Otto den Großen (reg. 936-973) im Idealtypus eines jugendlichen staufischen Herrschers. Er wird begleitet von einer Schild- und einer Bannerträgerin. Die Figurengruppe zeigt vermutlich die feierliche Ankunft, den Adventus, des Herrschers in der Stadt.

Ursprünglich stand der Magdeburger Reiter im Herzen der Stadt auf dem Alten Markt in einem hohen Tabernakelgehäuse. Bereits in der Antike wurden öffentliche Plätze in Städten mit Ehrenstatuen geschmückt. Doch dieser Brauch kam im Mittelalter zum Erliegen. Wir wissen nicht, wer in Magdeburg um1240/50 die Idee hatte, diese Tradition wieder aufleben zu lassen. War es einer der Magdeburger Erzbischöfe der Zeit, die Italien kannten und hier antike Reiterstandbilder gesehen hatten? War es einer ihrer gelehrten Berater? Oder war es einer der weitgereisten Bildhauer, die in der jüngeren Bildhauerwerkstatt am Dom beschäftigt waren? Jedenfalls ist der Magdeburger Reiter nach allem, was wir wissen, das erste vollplastische und freistehende Reitermonument des Mittelalters.

Er steht am Anfang einer langen Reihe von Reiterstandbildern, die nach ihm bis in das 20. Jahrhundert hinein in Bronze oder in Stein erneut im öffentlichen Stadtraum errichtet wurden. Zu seinem Schutz wurde das originale Denkmal 1961 in das Museum gebracht. An seinem ursprünglichen Platz steht heute eine bronzene Kopie, die von dem Bildhauer Heinrich Apel angefertigt wurde. Als 2000/2001 der zentrale Saal des Kulturhistorischen Museums in seiner originalen Form von 1906 wiederhergestellt wurde, fand der Magdeburger Reiter in der unteren Kapelle an der Stirnseite des Saales seine endgültige Aufstellung.

Von 2011 bis 2014 konnte mit finanzieller Unterstützung der Freunde der Kulturstiftung der Länder und des Magdeburger Museumsvereins eine konservatorische Bestandsaufnahme des Denkmals durchgeführt werden, das über viele Jahrhunderte auf dem Marktplatz an den Geschicken der Stadt im Guten und Bösen teilhatte und in dieser Zeit zahlreiche Beschädigungen und Wiederherstellungen erfuhr.

Seit 2014 wird das Denkmal restauriert. Mit ihrer Spende können Sie die Restaurierung und Erforschung des Magdeburger Reiters über den Magdeburger Museumsverein unterstützen. Weitere Informationen finden sie hier.

Gemeinsam mit dem dreiteiligen Wandgemälde mit Szenen aus dem Leben Ottos des Großen von Arthur Kampf (1864-1950), das bei der Restaurierung des Saales wieder freigelegt wurde, und einem gemauerten Grab aus dem 10. Jahrhundert erinnert der Magdeburger Reiter an Kaiser Otto den Großen, dem Magdeburg im Mittelalter den Aufstieg zur Metropole zu verdanken hatte.

In einem Raum rechts neben dem Magdeburger Reiter finden Sie außerdem eine Tiroler Weihnachtskrippe.

Im Ensemble mit einem großen Wandgemälde von Arthur Kampf und weiteren Preziosen wird dieser Saal, der zu den schönsten Räumen der Landeshauptstadt Magdeburg zählt, zu einem Erinnerungsort an Otto I., der die Zeit der Ottonen durch die Jahrhunderte erlebbar werden lässt.

zurück