Archäologie
Das Kulturhistorische Museum Magdeburg beherbergt heute mit über 150.000 Objekten eine der bedeutendsten archäologischen Sammlungen Sachsen-Anhalts. Vom prähistorischen Faustkeil bis zum individuell gearbeiteten Krückstock aus dem Spätmittelalter bilden die Artefakte 200.000 Jahre Menschheits- und Zivilisationsgeschichte ab.
Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich in Magdeburg durch private Initiativen der Kernbereich der vor- und frühgeschichtlichen Sammlung, die im Museum für Natur- und Heimatkunde am Domplatz 5 gezeigt wurden. Zu Lehr- und Vergleichszwecken wurde die Sammlung durch Ankäufe und Schenkungen mit Objekten aus ganz Europa ergänzt. Besondere Erwähnung verdienen auch die klassisch archäologischen Kollektionen antiker griechischer Vasen, römischer Kleinkunst, Gipsabdrücke, antiker Skulpturen, Schmuck und Gebrauchswaren aus Glas und Ton, die im Kaiser Friedrich Museum ausgestellt waren. Beide Sammlungen wurden im Zweiten Weltkrieg stark in Mitleidenschaft gezogen und nach Kriegsende im Kulturhistorischen Museum zusammengeführt.
Bis 1990 erweiterten sich die geretteten Bestände wieder beträchtlich, da alle Ausgrabungsfunde der Magdeburger Stadtkerngrabungen sowie der umliegenden Landkreise in das Kulturhistorische Museum verbracht wurden. Hinzu kamen 1972 die vor- und frühgeschichtlichen Funde aus dem Kreisheimatmuseum Burg. Zu den Sammlungsschwerpunkten zählen das Spätneolithikum mit seiner vielfältigen materiellen Kultur, die mittlere und späte Bronzezeit mit ihren herausragend erhalten gebliebenen Funden aus den Kiesbauen, die Eisenzeit mit ihren großen, über 300 Bestattungen fassenden Gräberfeldern und das mittelalterliche Magdeburg.
Die vor- und frühgeschichtliche Abteilung ist wegen Umbaumaßnahmen geschlossen.
Ausgewählte Objekte finden sie bei Museum-Digital.