Der Struwwelpeter
„Der Struwwelpeter - Zwischen Faszination und Kinderschreck“
Sonderausstellung im Kulturhistorisches Museum Magdeburg
Ausstellungszeitraum 28.10.2022 – 29.01.2023
Im Jahr 1844 erschien das weltberühmte erste erzählende deutsche Kinderbuch „Der Struwwelpeter“ vom Arzt Heinrich Hoffmann. Er schuf mit dem Werk eine vollkommen neue Bildsprache sowie eine neuartige verbale Ausdrucksweise. Begriffe wie „Zappelphilipp“, „Suppenkasper“ und „Hans Guck-in-die-Luft“ sind zudem längst in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen und Jung wie Alt bekannt.
Die Sonderausstellung „Der Struwwelpeter – Zwischen Faszination und Kinderschreck“ im Kulturhistorischen Museum Magdeburg behandelt das Werk in drei Abteilungen. In einem ersten Kapitel wird die Biographie des Autors Heinrich Hoffmann (1809-1894) beleuchtet. Gezeigt werden zudem frühen Ausgaben sowie Übersetzungen des Werks aus der ganzen Welt. Ein besonderer Fokus liegt auf der Politisierung des „Struwwelpeters“, die durch Struwwelpeter-Adaptionen vor allem aus den Kriegsjahren des 20. Jahrhunderts illustriert wird.
Der zweite Teil der Sonderausstellung widmet sich allen Neun Geschichten des Struwwelpeters. Seit 177 Jahren haben diese zahlreiche Künstler inspiriert, welche das Werk und die Figuren abwandelten, nachahmten oder karikierten. Die Ausstellung zeigt Werke verschiedenster Künstler aus der 2. Hälfte des 20. und des frühen 21. Jahrhunderts: Von klassischen Interpretationen bis zu „Struwwelpeters Rückkehr“ von Anke Kuhl und „Struwwel-Vader“ von Matthias Kringe. Der „Struwwelpeter“ ist heute jedoch viel mehr als „nur“ eine Kindergeschichte – er ist ein Politikum. Die „Geschichte vom schwarzen Buben“ ist eine der ersten Fabeln mit einem klaren Statement gegen Rassismus. Diese und weitere Thematiken aus dem „Struwwelpeter“ wurden von vielen Künstlern und Künstlerinnen adaptiert und teilweise neu interpretiert. Themen wie Vielfalt und Toleranz, Gender, Medien oder Pädagogik werden innerhalb der Ausstellungskapitel angesprochen und sollen den Besucherinnen und Besuchern der Ausstellung die gesamte Bandbreite der Lesarten und Interpretationsmöglichkeiten des „Struwwelpeter“ vor Augen führen.
„Bring es ihnen Gut’s genug, und ein schönes Bilderbuch“ In der Ausstellung werden die neun Geschichten des Urstruwwelpeters behandelt, welche seit ihrer Entstehung zahlreiche Künstler inspiriert haben. Die Interpretationen reichen dabei bis hin zu modernen Comics aus der 2. Hälfte des 20. und dem frühen 21. Jahrhundert, wie „Struwwelpeters Rückkehr“ von Anke Kuhl oder dem „Struwwel-Vader“ von Matthias Kringe. Übergeordnete Themen wie Vielfalt und Toleranz, Gender, Medien oder Pädagogik werden innerhalb der Ausstellungskapitel angesprochen und führen somit die gesamte Bandbreite der Lesarten und Interpretationsmöglichkeiten des „Struwwelpeter“ vor Augen. Durch Medienstationen, einer Leseecke sowie einer Fotowand und anderer interaktiver Angebote wird das Buch ebenfalls erfahrbar gemacht. Somit ist die Ausstellung für alle Altersgruppen und besonders für Familien geeignet.
Der Struwwelpeter - Ausgaben ATAK, Bofinger und Schrader sind Eigentum des KHM, Foto: L. Müller/KHM
Alle übrigen abgebildeten Objekte sind Leihgaben aus der Sammlung von Udo Frank Kürschner, Foto: L. Müller/KHM